Wo das Pressing war? Von den Finnen nicht zugelassen. Im Spielaufbau der Finnen haben sich die 3 zentralen MF Spieler immer zurückfallen lassen, wie 3 6er, einer davon meistens bis auf Höhe der Innenverteidigung, und boten sich so immer als Anspielstationen für die IVs an. Zeitgleich rückten die Aussenverteidiger auf und banden so Ivanschitz und Harnik hinten, die 2 Halboffensiven im Tannenbaum der Finnen machten das gleiche mit Baumgartlinger und Alaba, somit hätten Janko und Arnautovic gegen 5 Finnen pressen sollen, das geht sich rechnerisch nicht aus.
Dafür wurden die Bälle weiter hinten gewonnen und den Finnen so keine bis wenig Möglichkeiten im Angriff geboten, die komplette Viererabwehr machte die Räume immer gut zu. Natürlich konnten die Angriffe daher auch erst von weiter hinten aufgebaut werden, was für Österreichs Nationalteam schon traditionell schwer ist, und in 2 Spielen unter Marcel Koller können auch noch keine grossen Schritte gelingen.
Die schiefe Struktur in Österreichs Offensive war in der 1. Halbzeit sicher ein grosses Problem, Harnik und Ivanschitz zogen zwar immer brav in die Mitte (Harnik spielte überhaupt 70% der Spielzeit als hängende Spitze, macht er bei Stuttgart auch, das ist sein Naturell, von wegen um 5 Meter verschoben, wir sind hier ja nicht beim Schach??), auf der linken Seite nahm den Platz dafür Alaba und Arnautovic ein, während auf rechts meist niemand war. Der von den Finnen schon eng gemachte Raum wurde somit noch enger.
In Halbzeit 2 dürfte aber Arnautovic und später auch Junuzovic definitiv die Order bekommen haben, auch auf rechts auszuweichen, beim 2:0 waren Harnik und Hoffer im Zentrum, und Arnautovic am rechten Flügel (überhaupt dürfte das ein einstudierter Spielzug gewesen sein, immer wieder schickte man Harnik mit hohen oder flachen Steilpässen, um das Finnenbollwerk zu überbrücken).
Das disziplinierte Besetzen der rechten Seite war mmn der Hauptgrund, warum Harnik öfter in der Mitte zu finden war in HZ2. Ebenso die Hereinnahme von Hoffer, die Finnen versuchten zwar aufzurücken, um den Rückstand wettzumachen, die Abwehr stand aber nicht wie bei Janko am Mann, sondern liess sich einige Meter fallen, aus Respekt vor dem schnellen Hoffer, das schaffte natürlich noch zusätzlich Raum, den Harnik gerne vorfand.